Uman. Parkoase und jüdisches Mekka an Rosch ha-Schana

Städte & Regionen der Ukraine

Wenn man im Gespräch mit Ukrainern den Namen Uman erwähnt, sagen die sofort "Ja, stimmt - der Sophienpark (Sofiewka)". Die kleine Stadt in der Zentralukraine ist zu einem Synonym für den botanischen Landschaftspark geworden, in dem man entspannt spazieren und kleine Kunstwerke im Freien entdecken kann.

Uman befindet sich an der schnellsten Nord-Süd-Tangente der Ukraine, der sogenannten "Autobahn" von Kiew nach Odessa. Die günstige Lage des Ortes bringt Tag für Tag dutzende Reisebusse mit Touristen in den Park, die sich dort für ein bis zwei Stunden die Beine vertreten und dann weiter reisen. Die Sofiewka ist bekannt für den englischen Parkbaustil und die Vielfalt an verschiedenen Pflanzen aus aller Welt.

Weithin bekannt ist Uman in den jüdischen Gemeinden dieser Welt. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich unter der Ägide des Rabbi Nachman von Brazlaw die starke chassidische Zaddikbewegung, die bis heute viele Anhänger unter den chassidischen Juden findet. Sie pilgern an den Ort, an dem der Rabbi Nachman lebte und begraben wurde. An seinem Grab beten sie und hoffen, dass ihnen ihr Zaddik (de: Gerechter, religiöser Anführer der Chassiden), obgleich seit Jahrhunderten tot, Worte des Trostes oder der Weisung zuflüstert.

Jüdisches Woodstock in Uman

Normalerweise fließt das Leben im kleinen Städtchen Uman ruhig und beschaulich dahin. Viele Ukrainer sind ohnehin nach Kiew gezogen, die Alten sind geblieben, in der Sofiewka fahren die Touristen genauso schnell weg, wie sie gekommen sind...

Einmal im Jahr jedoch, zum jüdischen Feiertag Rosch ha-Schana, verwandelt sich Uman in einen religiösen Hexenkessel. Dann schwillt das kleine Rinnsal jüdischer Pilger zu einem gewaltigen Strom und es versammeln sich bis zu 30.000 chassidische Juden aus aller Welt, um miteinander zu feiern, zu beten und sich auszutauschen. Die Wohnungen und privaten Gästezimmer Umans platzen aus allen Nähten, die Wirtschaft floriert.

In der eigens neu errichteten Synagoge nahe dem Grab des Zaddik Nachman finden bis zu 3000 Gläubige gleichzeitig Gelegenheit zum Gebet. Drei Tage lang wird das jüdische Neujahr gefeiert. Dann reisen die chassidischen Pilger wieder ab und im mittelukrainischen Städtchen Uman zieht beschauliche Langeweile ein...

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